Studium generale - 28. Semester - Mittwochvormittag
Dante - Vertonungen
Obwohl durch seine "Göttliche Komödie" unsterblich geworden, feiern wir im Jahre 2021 den 700. Todestag des großen italienischen Philosophen und Dichters Dante Alighieri. Sein Werk lädt nicht nur zum Lesen und Denken ein, sondern inspiriert vor allem Komponisten, sein Werk zu vertonen: Giacomo Puccini verewigte ihn in seinem Gianni Schicchi, Franz Liszt in seiner Dante-Symphonie, Sergei Rachmaninov und Donizetti in zwei Opern und Peter Tschaikowski schrieb dazu eine symphonische Dichtung. Auch Giuseppe Verdi hat in seinen "pezzi sacri" auf Dante zurückgegriffen und der Geistliche Marco Frisina komponierte die moderne Oper "la divina Commedia". Lassen Sie sich auf eine musikalische Zeitreise entführen, die Sie auch in die tiefsten Winkel unserer Seele begleiten wird.
Daniela Groth
Mi., 3.3., 10.3., 17.3., 3 x, 10.00 - 12.00 Uhr
KUBIZ, Jahnstr. 1, EG, Gymnastiksaal
Kritische Infrastruktur
Der Alltag in einer modernen Gesellschaft wird immer stärker von technischen Systemen unterstützt. Ohne Strom, funktionierende Informations- und Kommunikationstechnik und einer intakten Trinkwasserversorgung würden grundlegende Bereiche unseres alltäglichen Lebens schnell kollabieren. Die Frage, wer und was systemrelevant ist, wird seit der Corona-Pandemie häufig diskutiert. Die sogenannte kritische Infrastruktur stellt die Achillesferse der modernen Zivilisation dar und umfasst die systemrelevanten Aspekte auf technischer Ebene. Sie ermöglicht uns viele neue Freiheiten und Vorzüge, zieht uns aber gleichzeitig in eine immer stärkere Abhängigkeit. Was beinhaltet die kritische Infrastruktur konkret? Wie lassen sich Risiken minimieren und Abhängigkeiten verkleinern? Und wie schützt man sie gegen neue Herausforderungen wie Hackerangriffe?
Julian Zöschinger, M.sc. Umweltplanung und Ingenieurökologie
Mi., 24.3., 1 x, 10.00 - 12.00 Uhr
KUBIZ, Jahnstr. 1, EG, Gymnastiksaal
Literaturvorlesung
Normaler oder Sonderling, Teil der Gesellschaft oder Außenseiter - Der Sonderling ist ein beliebter literaturwissenschaftlicher Forschungsgegenstand. Als Gegenpart des Normalen benötigt er diesen jedoch als Hintergrund, um als "Abweichung" wahrgenommen zu werden. Daher widmen wir uns der Untersuchung des "Normalen" als Figurentypus bei E.T.A. Hoffmann, Stifter und Keller. Auch wenn das Thema dem 19. Jahrhundert entspringt, ist es doch eng verbunden mit der Toleranz anderen Menschen gegenüber und der für verschiedene Lebensweisen oder -entwürfe, was immer noch gesellschaftlich relevant ist.
Annette Gschwilm
Mi., 14.4., 21.4., 28.4., 3 x, 10.00 - 12.00 Uhr
KUBIZ, Jahnstr. 1, EG, Gymnastiksaal
Abenteuer Freiheit
Wir leben scheinbar in der freiesten Gesellschaft aller Zeiten - und die Rechte, die wir heute genießen, wurden über Jahrhunderte hart erkämpft. Und doch sind sie kein ein für allemal "gesicherter Besitz", sondern etwas, das immer wieder neu justiert und verteidigt werden muss. Mit der politischen Denkerin Hannah Arendt (1906-1975) und dem schweizerisch-israelischen Philosophen und Psychologen Carlo Strenger (1958-2019) widmen wir uns an drei Vormittagen zwei politisch wie persönlich engagierten Gestalten, die nachdrücklich dazu aufrufen, sich trotz aller Unwägbarkeiten und Gefährdungen auf das "Abenteuer Freiheit" einzulassen.
Johannes Bucej M.A., Philosoph, Publizist
Mi., 5.5., 12.5., 19.5., 3 x, 10.00 - 12.00 Uhr
KUBIZ, Jahnstr. 1, EG, Gymnastiksaal
Sophie Scholl zum 100. Geburtstag
Die Studentin Sophia Magdalena Scholl (1921 - 1943) ist eine der bekanntesten Figuren im deutschen Widerstandskampf gegen die Diktatur des Nationalsozialismus. Als herausragendes Beispiel für Menschlichkeit, Gerechtigkeitssinn und Courage wurde sie aufgrund ihres Engagements in der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" im Alter von nicht einmal 22 Jahren zusammen mit ihrem Bruder Hans von nationalsozialistischen Richtern zum Tode verurteilt und hingerichtet. Einen Einblick in ihr kurzes Leben zu geben ist das Anliegen dieses Vortrags.
Stefan Müller M.A., Kunsthistoriker
Mi., 9.6., 1 x, 10.00 - 12.00 Uhr
KUBIZ, Jahnstr. 1, EG, Gymnastiksaal
Rosa Luxemburg
Die im russisch besetzten polnischen Zamosc geborene Jüdin Rosa Luxemburg (1871 - 1919) gehört zu den einflussreichsten Kräften der europäischen Arbeiterbewegung, des proletarischen Internationalismus, des Marxismus und des Antimilitarismus des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dieser Vortrag wirft einen Blick auf Rosa Luxemburgs Leben - das am 15.1.1919 mit ihrer Ermordung (zusammen mit Karl Liebknecht) durch ein konservatives Freikorps endet - und ihr politisches Wirken.
Stefan Müller M.A., Kunsthistoriker
Mi., 16.6., 1 x, 10.00 - 12.00 Uhr
KUBIZ, Jahnstr. 1, EG, Gymnastiksaal
Jüdische Gebräuche im Alltag
Was ist das Judentum? Eine Religion? Eine Kultur? Ein Brauchtum? Dem und anderen Fragen will der Vortrag von Lilly Maier nachgehen. Dabei stellt die Referentin unterschiedliche jüdische Alltagsbräuche vor – sowohl jene von streng orthodoxen Juden als auch solche von "Kulturjuden", die nicht an Gott glauben, sich aber trotzdem an bestimmte Traditionen halten.
Der Vortrag widmet sich verschiedenen Themenfeldern des jüdischen Alltags: der jüdischen Familie, dem Jüdischen Haus (samt der Küche), der Synagoge und der jüdischen Welt im Allgemeinen. Dabei stellt die Referentin auch unbekanntere Aspekte vor: Wussten Sie zum Beispiel, dass man einen Flammenwerfer braucht, um eine Küche koscher zu machen?
Lilly Maier
Mi., 23.6., 1 x, 10.00 - 12.00 Uhr
KUBIZ, Jahnstr. 1, EG, Gymnastiksaal
Das jüdische Jahr
Im Judentum spielen Feiertage eine besondere Rolle und sind oft mit speziellen Speisen, Liedern und Traditionen verbunden. Dabei gibt es Feiertage, die besonders von religiösen Juden gefeiert werden - wie Simchat Thora ("Die Freuden der Thora") - und solche, die eher von säkularen Juden hochgehalten werden - wie das bei Kindern beliebte Chanukka oder Purim, bei dem eine Menge Lärm gemacht wird.
Fast alle Feiertage werden seit Jahrtausenden in ähnlicher Form gefeiert und beziehen sich oft auf den Exodus aus Ägypten. Mit der Staatsgründung Israels sind aber auch neue Feiertage dazugekommen, die Lilly Maier vorstellen wird.
Lilly Maier
Mi., 7.7., 1 x, 10.00 - 12.00 Uhr
KUBIZ, Jahnstr. 1, EG, Gymnastiksaal
Die Entstehung und Bearbeitung von Ängsten aus C. G. Jung’scher Sicht
In den psychologischen Schulen wird die Entstehung und damit auch die Behandlung von Ängsten unterschiedlich gesehen und gehandhabt. C. G. Jung hatte eine ganz bestimmte Sicht auf die Entwicklung von Ängsten in einer als unsicher erlebten Welt, in der das Selbst auf seinem Weg zur Selbstverwirklichung stecken bleiben kann. Um seine Theorie, seine Grundannahmen und Therapieansätze soll es in diesem 2-stündigen Vortrag gehen.
Anke von Skerst, Trainer, Coach, Kommunikation, Stressbewältigung, BA Psychologie
Mi., 14.7., 1 x, 10.00 - 12.00 Uhr
KUBIZ, Jahnstr. 1, EG, Gymnastiksaal
Die Dozenten im 28. Semester am Mittwochvormittag:
Daniela Groth
Julian Zöschinger, M.sc. Umweltplanung und Ingenieurökologie
Annette Gschwilm M.A., Literaturwissenschaftlerin
Johannes Bucej M.A., Philosoph, Publizist
Stefan Müller M.A., Kunsthistoriker
Lilly Maier
Anke von Skerst, Trainer, Coach, Kommunikation, Stressbewältigung, BA Psychologie
Informationen:
ab Mi. 3.3, 10.00 - 12.00 Uhr, 15x
max. 25 Teiln., EUR 125,-
KUBIZ, Jahnstr. 1, EG, Gymnastiksaal
Alle Kurstermine:
Status:
Kursnr.: E10003
Beginn: Mi., 03.03.2021, 10:00 - 12:00 Uhr
Kursort: KUBIZ, Jahnstr. 1, EG, Gymnastiksaal
Gebühr: 125,00 € (inkl. MwSt.)
Das Studium generale an der vhs Unterhaching will ein verständliches Überblickswissen über einen geistes-, sozial- und naturwissenschaftlichen Fächerkanon geben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Kulturgeschichte. Die Teilnehmer*innen am Studium generale wählen mit, welche Schwerpunkte sie im jeweiligen Folgesemester setzen wollen. Auf diese Art entstehen unterschiedliche Inhalte der einzelnen Kurse. Sie erhalten in diesen Kursen kulturelle Anregungen im Alltag, lernen Hintergründe zu politischen und gesellschaftlichen Ereignissen verstehen und können so eine souveräne Haltung in einem breiten Kontext einnehmen.
Ziel im Studium generale ist es, z.B. Verbindungen zwischen der Literatur und der Kunstgeschichte zu ziehen, Philosophisches Denken als Grundlagendisziplin zu üben, naturwissenschaftliche Ergebnisse und aktuelle Themen zu gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen zu diskutieren. Unser vermitteltes Wissen möchte Sie in der Folge dazu befähigen, z.B. aktuelle Kulturansätze oder politische Entwicklungen besser zu verstehen und einzuordnen. Sie lernen, Ihre Meinung in der Diskussion mit gleichermaßen interessierten Mit-Studierenden zu vertreten und zu hinterfragen.
Ziel des Konzeptes Studium generale ist es, ein umfangreiches Allgemeinwissen aufzubauen bzw. wieder zu aktivieren, aber auch politische und wirtschaftliche Entwicklungen besser zu verstehen oder deren ethisches Handeln zu hinterfragen. Bringen Sie Neugier mit! Wir bieten Ihnen pädagogisch geschulte Dozenten, die das jeweilige Thema aus wissenschaftlicher Perspektive verständlich unterrichten. Gerne beraten wir Sie!
Unser Schwerpunkt im Frühjahr: Systemrelevanz, Toleranz, Freiheit und jüdisches Leben in Deutschland sind unsere Themen in diesem Semester. Zudem gedenken wir des 100. Geburtstages von Sophie Scholl.
Die Disziplinen im Studium generale:
> Literatur, Kunstgeschichte, Musik
> Philosophie, Religion, Ethik
> Geschichte, Ethnologie
> Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
> Naturwissenschaften, Ökologie
> Psychologie
Neue Interessierte sind herzlich willkommen!
Jahnstr. 1
82008 Unterhaching